16. Juni 2023

„Hunnert!“ – Jubiläum der Höheren Handelsschule

Die Höhere Handelsschule der BBS I Emden feierte am 16.06.2023 ihr Jubiläum mit vielen Projekten, Rückblicken, Anekdoten von ehemaligen Schülerinnen und Schülern sowie einer Talkrunde zur Bedeutung dieser Schulform damals und heute. – Seit 100 Jahren bildet die Höheren Handelsschule in Emden kfm. geschulte Absolventen in Emden aus und leistet einen Beitrag, dem beklagten Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Doch von Anfang an.
Am 17. April 1923 startete der erste Jahrgang der Höheren Handelsschule (HöHa) mit 23 Schülerinnen und Schülern in Emden mit Unterstützung der Emder Kaufmannschaft, der Stadt Emden und der Regierung. Damals wie heute bestand in der Hafenstadt Emden für die kaufmännischen Betriebe ein wachsender Bedarf an gut vorgebildeten und tüchtigen Lehrlingen und Kontoristen (Buchhaltern). Ein Diplom-Handelslehrer wurde eingestellt und so die große Bedeutung des Bildungsganges unterstrichen. Nach der Unterbringung der HöHa in der ehemaligen Realschule Emdens zog sie in die Handelslehranstalt, der späteren Berufsbildenden Schulen I Emden (BBS I).

Frau Eilert, Abteilungsleiterin für die Höhere Handelsschule an den BBS I Emden, stellte in ihrer Rede die Bedeutung der HöHa damals wie heute in den Mittelpunkt und trug so den Veränderungen durch den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung. An der Vermittlung kaufmännischer Grundlagen, den erforderlichen Fachkenntnissen für einen kaufmännischen Beruf änderte sich nichts. Der Praxisbezug im Unterricht ist nach wie vor von großer Bedeutung. So schildert Frau Eilert die Entwicklung vom Übungskontor „Hans Stets Oben“ über das Lernbüro „Bonno G. Jüchems“ hin zu den heute aktiven Wirtschaft-Live-Projekten, in denen Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich kleine Unternehmen leiten, Produkte oder Dienstleistungen in und außerhalb der Schule vertreiben.

Schülerinnen und Schüler wie Lehrkräfte der HöHa und einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft bereiteten diese Veranstaltung lange vor. So entstand eine Projektwoche mit einem Besuch eines Schulmuseums, um den Schülerinnen und Schülern ein Gefühl für den Unterricht vor 100 Jahren zu vermitteln, Workshops für die gesamte Schule. Hier wurden alte Schreibgeräte zum Leben erweckt, Ergonomie am Arbeitsplatz und Entspannungsmöglichkeiten bis hin zum Papierschöpfen thematisiert. Der Freitag schloss mit einer offiziellen Feierstunde diese Festwoche ab.

Oberbürgermeister Kruithoff sowie Vertreter der Fraktionen des Emder Rates nahmen teil. In Vorbereitung interviewten Schülerinnen und Schüler Ehemalige der HöHa und präsentierten Videozusammenschnitte. Zu diesen Ehemaligen zählten u. A. auch Andrea Risius (Bürgermeisterin), Yasin Turan (Geschäftsführer von Störk & Terbeek) sowie Hero-Georg Boomgaarden (Schulleiter der BBS I von 1992 – 2013). In einer Talkrunde, geleitet von Frau Eilert und Herrn Strippel, Teamleiter der einjährigen Berufsfachschule, führten sie das Gespräch mit Herrn Kruithoff, Frau Noetzel (Schulleiterin), Herrn Boomgaarden sowie Frau Dr. Nolte (Schulleiterin von 2013 – 2018) über die Anfänge der HöHa gespickt mit kleinen unterhaltsamen Anekdoten. Herr Kruithoff unterstrich in seinem Statement die Notwendigkeit einer guten wirtschaftlichen Grundbildung, die durch den Besuch der HöHa vermittelt wird und stimmte der Forderung von Frau Eilert nach einer Anrechnung dieses Bildungsganges auf eine sich daran anschließende Berufsausbildung für Schülerinnen und Schüler mit guten Leistungen zu.

Abschließend sahen sich alle Gäste die von den Schülerinnen und Schülern gestaltete Ausstellung der Ergebnisse der Projektwoche sowie der Wirtschaft-Live-Projekte bei Sekt und einem Buffet an und kamen mit den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ins Gespräch. Allesamt lobten die geleistete Arbeit und zeigten sich begeistert von der Vielfalt des anspruchsvollen unterrichtlichen Angebotes.

Die Ausstellung ist für Interessierte bis zum 30.06.2023 in den BBS I Emden zu besichtigen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie hier.