23. November 2022

Abitur und Berufsabschluss? Ja, das geht!

Schülerinnen und Schüler der BBS I Emden können künftig parallel zum Abitur den Abschluss als Sozialpädagogische Assistenten erwerben

Das Berufliche Gymnasium Gesundheit und Soziales – Schwerpunkt Sozialpädagogik – der Berufsbildenden Schulen I Emden bietet kommenden Jahrgängen eine Doppelqualifizierung an: Somit ist es ab dem Schuljahr 2023 / 2024 möglich, durch den Besuch des Beruflichen Gymnasiums nicht nur das Abitur zu machen, sondern sich gleich auch noch zur staatlich geprüften Sozialpädagogischen Assistentin / zum Sozialpädagogischen Assistenten zu qualifizieren.

Was macht diesen Bildungsgang noch besonders?
Der Bildungsgang zeichnet sich besonders durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis aus. In der Einführungsphase (Klasse 11) werden insgesamt 160 Stunden Betriebspraktikum in einer sozialpädagogischen Einrichtung absolviert. Weitere 140 Stunden Betriebspraktikum müssen begleitend zum Schulbesuch oder nach dem Abitur abgeleistet werden. Auf diese Weise ermöglicht der Bildungsgang vertiefte Einblicke in die praktische Arbeit mit Kindern. Themen werden nicht nur theoretisch im Unterricht behandelt, sondern Schülerinnen und Schüler sammeln eigene Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit.

„Für Schülerinnen und Schüler, die Interesse und Engagement für den pädagogischen Beruf mitbringen, bietet die Doppelqualifizierung eine großartige Gelegenheit, Theorie und Praxis sowie Abitur und Berufsausbildung miteinander zu kombinieren“, sagt Tanja Peters, kommissarische Abteilungsleiterin der Beruflichen Gymnasien an den BBS I Emden. Der zeitliche Aufwand sei allerdings nicht zu unterschätzen und erfordere viel Engagement.

Zudem müssen die Schülerinnen und Schüler auch Plätze für ihre Praktika finden. Mit der Zusage des Schulplatzes erhalten sie die Aufgabe, sich selbstständig eine Praktikumsstelle in einer Kindertagesstätte zu suchen. „Es sollten Schülerinnen und Schüler sein, die sich das zutrauen und mit Herzblut dabei sind“, betont Susann Jansen, Sprecherin der Fachgruppe Pädagogik / Psychologie des Beruflichen Gymnasiums.

Wo arbeitet ein/eine Sozialpädagogische Assistent:in?
Normalerweise dauert die Ausbildung zum Sozialassistenten mit der Allgemeinen Hochschulreife ein Jahr, mit der Mittleren Reife zwei Jahre. Diese pädagogischen Fachkräfte arbeiten als Zweitkraft in einer Kindertageseinrichtung oder in der Ganztagsbetreuung der Grundschulen mit Kindern im Alter von 0 bis 10 Jahren. Sie unterstützen die Erzieherinnen und Erzieher und übernehmen in den Einrichtungen bzw. Gruppen eine Teilverantwortung.

Welche Vorteile hat die Doppelqualifizierung?
Die Doppelqualifizierung eröffnet neue Möglichkeiten im Anschluss an das Abitur. Mit den Abschlüssen stehen den Abiturienten prinzipiell alle Studienrichtungen offen, wobei sie für sozialpädagogische Studiengänge im besonderen Maße qualifiziert sind. „Die Doppelqualifizierung ist ein echtes Plus für pädagogische Studiengänge“, betont Susann Jansen. Auch kann alternativ oder parallel zum Studium eine Tätigkeit als Sozialpädagogische Assistentin / Sozialpädagogischer Assistent aufgenommen werden.  Es bieten sich so zusätzliche Verdienstmöglichkeiten während des Studiums oder in „Übergangsphasen“. Darüber hinaus können bei der Wahl von pädagogischen, psychologischen oder sozialpädagogischen Studiengängen ausgewählte Schulleistungen für bestimmte Studienmodule anerkannt oder verpflichtende Praktika erlassen werden (im Ermessen des hochschulinternen Prüfungsamtes). Beim Übergang in das Lehramt für Berufsbildende Schulen – Sozialpädagogik – sind vertiefte Kenntnisse vorhanden, und es ist eine einschlägige sozialpädagogische Berufsausbildung, die für den Vorbereitungsdienst erforderlich ist, bereits erworben.

Die Doppelqualifizierung wird zum Schuljahr 2023/2024 landesweit verpflichtend eingeführt. Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme ins Berufliche Gymnasium ist der erweiterte Sekundarabschluss I, die Versetzung in die gymnasiale Oberstufe oder ein gleichwertiger Bildungsstand.

INFO: Bis zum 20. Februar 2023 können sich Interessierte unter www.bbs1emden.de bewerben. Fragen beantworten Tanja Peters (04921 874132) oder Susann Jansen (jansen(@)bbs1emd.de), auch gerne persönlich bei der Informationsveranstaltung über alle Beruflichen Gymnasien am 25. Januar 2023 um 19 Uhr an den BBS II Emden.